Thu, 21.November 2013
Das Bild zeigt eine samtweiche Morgenstimmung in der letzten Woche
Ich habe neulich in unserem regionalen Blatt gelesen, wie eine Studentin aus den USA Ísafjörður als „Weltstadt“ beschrieb. Obwohl hier nur 2600 Menschen leben herrscht in unserem Städtchen ein überaus reiches kulturelles und sportliches Leben. Ich kann das als Berlinerin wirklich nur bestätigen. Ich habe noch nie so viel Anteil am kulturellen Leben genommen, wie hier. Unzählige Vereine laden zur Mitarbeit ein, entweder als Mitglied oder im Vorsitz. Hier gibt es alles - vom Handarbeitsclub über Literaturgruppe bis zum Theaterverein. Diverse Frauenvereine, Lebensrettungsgesellschaften und Vereine wie der Lionsclub sammeln das ganze Jahr über Geld für gemeinnützige Zwecke.
Zwei Musikschulen, eine Tanzschule, eine Kunstschule und eine Volkshochschule bieten unzählige Kurse und Ausbildungen an. Im Edinborger Haus, unserem Kulturzentrum finden das ganze Jahr über verschiedene Events statt, wie Theateraufführungen, Lesungen, Ausstellungen und Konzerte.
Ísafjörður hat vier Chöre: einen Frauen-, Männer-, Mädchen- und gemischten Chor, so dass vor allem am Ende des Winters, im April/Mai und vor Weihnachten eine Reihe von Konzerten auf dem Programm stehen. Die Musik- und Tanzschulen bieten etwa zur gleichen Zeit eine Reihe von Abschlußvorstellungen ihrer Schüler an.
Darüberhinaus sind wir ein überaus sportaktives Städtchen. Wegen des Wetters sind es vor allem die Mannschaftssportarten, die Training sowohl drinnen als auch draußen möglich machen. Und dann natürlich Skifahren! Fast alle hier fahren entweder Abfahrtsski oder Langlauf. Oft liegt schon Schnee oben im Skigebiet ab Oktober und dann bis in den Sommer hinein. Die Wettkampfsaison ist demzufolge ziemlich lang. Noch Anfang Mai ist der bekannte Fossavatnsganga mit internationaler Beteiligung. Besonders beeindruckend ist es in den Monaten März bis Mai Ski zu fahren, da die Helligkeit der länger werdenden Tage faszinierend schön ist.
Unsere Skiwoche um Ostern ist nicht nur durch Ski-Events gekennzeichnet, sondern auch durch die Veranstaltung „Aldrei fer ég suður“, was so viel wie Niemals gehe ich nach dem Süden bedeutet. Es ist ein sehr populäres Rock-Festival, vor allem beliebt bei der jüngeren Generation, welches der allgemeinen Landflucht in den letzten 20 Jahren entgegenwirken soll. Inzwischen ist diese Veranstaltung auch als Insidertip unter ausländischen Gästen sehr beliebt.
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